Caravaggios Kunst und Leben sind eine Einheit von Hell und Dunkel. Seine revolutionäre Auffassung von Licht und Schatten steht in Analogie zum Erfolg und Scheitern als Mensch und Person. Dies ist das Thema dieses historischen Romans, Künstlerroman zugleich, der die Fluchtsituation des Malers (nach einem Tötungsdelikt) mit all ihrer nagenden Ungewißheit und seelischen Bedrängnis zum Ausgangspunkt neuer Einblicke macht, die sowohl das streitbare Wesen des Malers als auch seine revolutionäre neue Lichtdramaturgie, ja seine Tenebristik (Dunkelmalerei) überhaupt aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Der Roman wendet sich insbesondere an die Caravaggio-Gemeinde, ist aber für alle gut lesbar, die sich für die Malkunst interessieren.
Er handelt überwiegend in einem kleinen Zeitfenster im Jahre 1606 (nach Caravaggio’s Flucht aus Rom): Vom 29.05.1606 bis Anfang Oktober 1606 hat die kunsthistorische Forschung keinerlei Anhaltspunkte dafür, wo er sich – bedroht vom päpstlichen Bann und versteckt von seinen Protektoren (Colonna) – aufgehalten haben könnte. Da der Autor selbst Kunsthistoriker ist, war geschichtliche Authentizität für ihn zwingend. Er gibt der literarischen Fiktion also nur Raum, wo sie möglich, glaubhaft und von der Forschung nicht erschlossen ist.
Der Autor verwendet bewußt die Alte Rechtschreibung.